Jetzt geht’s los

Wir haben Vancouver verlassen und sind jetzt an der Sunshine Coast, wo es sonnig sei, sobald es nicht regnet, wie ein Einheimischer sagte, den wir bei dicker Bewölkung am Ufer trafen. Die Sunshine Coast liegt nördlich von Vancouver, eigentlich nur einen Steinwurf entfernt, es gibt aber keine Straße dorthin. Die einzige Verbindung ist eine Fähre, die täglich acht mal verkehrt, die Überfahrt dauert 40 Minuten und ist allein schon die Reise wert.

Atemlos

Doch der Anblick dessen, was wir jetzt zu sehen bekommen, berührt mich sehr. Es ist zwar bewölkt aber das tut der Szenerie keinen Abbruch. Das Meer schimmert dunkelgrün und ist dort wo die Sonne spärlich durch die Wolken hindurch kommt mit hellgrünen Flecken und Streifen durchsetzt. Zu unserer Rechten erheben sich Hügel und dahinter Berge mit schneebedeckten Gipfeln. Links die Insel Bowen Island, vor uns die Sunhine Coast. Auf einem Felsvorsprung ein hübsches Haus über den vom Wasser glatt geschliffenen und mit Moos bewachsenen Felsen. Darüber ein kleiner Holzpavillon, von dem man sicherlich einen herrlichen Blick hat. Die Küste ist zerklüftet, wir passieren mehrere kleine Inseln auf der nur 40 minütigen Überfahrt. Diese Vielfalt macht mich atemlos, Tränen rinnen meine Wangen hinunter, ich bin überwältigt und dankbar, dass ich das erleben darf.

Zuvor hatten wir überlegt, ob wir vielleicht noch einkaufen müssten, da es an der abgelegenen Sunshine Coast vielleicht nicht so viel gibt oder alles sehr teuer ist. Das aber bestätigt sich nicht, die Preise im Supermarkt sind nicht anders als in Vancouver und es gibt hier alles, Starbucks, Canadian Tire, Banken, Supermärkte. Und trotzdem ist hier vieles anders, kleiner, lieblicher, ruhiger – wie auf einer Insel. Wir entdecken hübsche Cafés und viele Läden die Kunst und Kunsthandwerk anbieten und überall sieht man Schilder von einladend wirkenden Bed & Breakfast Unterkünften.

Naturerlebnis im Provincial Park

Wir aber suchen uns einen Platz für unser Wohnmobil in einem Provincial Park. Als wir eingeparkt haben, merken wir erst, dass es weder Strom- noch Wasseranschluss für unser tolles Wohnmobil gibt und unser Frischwassertank ist leer! Doch dann entdecken wir, dass Wasserhähne über den Campingplatz verteilt sind, einer gleich neben unserem Platz. Also noch mal ausparken, neben den Wasserhahn fahren und Wasser tanken, und so können wir Spülen und Duschen. Anstatt Strom aus der Steckdose genießen wir es jetzt mitten in der Natur zu sein, mit viel Abstand zum nächsten Nachbarn und der Gesellschaft eines Schwarzbären, der hier herumstreifen soll. Doch wir bekommen ihn nicht zu sehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert