Baden wie die Elche – Liard Hot Springs

In den Liard Hot Springs badet man inmitten der Natur.Unsere Fahrt von Whitehorse Richtung Edmonton (Alberta) führt über den Alaska Highway, wo wir an der Thermalquelle Liard Hotsprings Halt machen. Wir nehmen uns einen Campingplatz auf dem angeschlossenen Provincial Park Campground. Ein 10-minütiger Spaziergang über Holzblanken durch ein Sumpfgebiet führt zu der Thermalquelle. Dabei versinkt man in eine mystisch anmutende Natur aus Moos, Farn, absterbenden Fichten, Hagebuttensträuchern und Sumpfgras. Am Ende des Pfades laden zwei Naturbecken mit heißem Wasser zum Baden ein.

Natürlicher geht`s nicht

Den Rand der Becken bilden Erde, Farn und Büsche, der Boden ist übersät mit kleinen Kieselsteinen, das Wasser ist klar. Auf einer Seite ist ein Holzsteg angebracht mit einfachen Umkleidekabinen und Treppen ins Wasser. Mit 53 Grad Celsius steigt das Wasser aus der Erde an dem einem Ende des Pools auf. Aus einem nahegelegenen Wasserfall fließt kaltes Wasser dazu. Je näher man der Stelle kommt, an der das heiße Wasser aufsteigt, desto heißer und geruchsintensiver wird es. Es stinkt nach Schwefel, aber das soll ja gut sein. Steine sind dort auf einem Absatz angehäuft. Sie stammen von den Mutigen, die mit einem Steinchen in der Hand bis dorthin gehen, wo es am heißesten ist, den Stein ablegen und schnell wieder zurückgehen. Das scheint so eine Art Mutprobe zu sein. Ich lausche einem Besucher, der davon erzählt, wie ihm heißes Wasser in dZehn Minuten Fußweg durch ein Sumpfgebiet führen zu den Thermalquellenen Badeschuh lief und dort verweilte, nicht hinausfließen wollte und ihm ziemlich heiße Sohlen bescherte. Am andern Ende fließt das Wasser über zwei kleine Rampen in einen tieferliegenden Pool. Unter den kleinen Wasserfällen, können die Badegäste Platz nehmen und sich sanft den Nacken massieren lassen. Noch weiter unten fließt das Wasser in einen Bach ab. So besteht ein ständiger Austausch des Wassers.

Es muss ziemlich viel Wasser beständig aus der Quelle fließen. In Deutschland wäre an einer solchen Quelle wohl schon längst ein großes Thermalbad entstanden. Als ich das der Angestellten des Provincial Parks sage, die jeden Abend ihren Dienst mit einem Bad quittiert, antwortet sie: „Das wollen wir hier nicht“.  Und ich verstehe sie gut. Es ist ein einmaliges Erlebnis so mitten in der Natur zu baden, die Erde und die Pflanzen um sich herum und unter den Füßen feine Kieselsteine. Ganz ohne lupenreine Kacheln, Chlorgeruch und sonstige hygienischen Maßnahmen. Nicht einmal Duschen gibt es. Ein Schild weißt darauf hin, dass in den Pools keine Duschgels benutz werden dürfen. Alles ganz natürlich.

Elche im Thermalpool

Morgens sollen manchmal die Elche im unteren Pool baden, haben wir gehört und gehen am nächsten Morgen schon kurz nach 6 Uhr den Steg entlang. Doch wir treffen keine Elche, sondern nur frühe Badegäste. Die Pools dürfen rund um die Uhr besucht werden. So machen wir uns schon früh auf zur nächsten Etappe, beim Hinausfahren aus dem Campingplatz verscheuchen wir leider einen oder auch mehrere Bären, die sich auf der Einfahrt befanden, aber schnell ins Gebüsch verschwinden, als sie uns bemerken.

Fotogallerie

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